Die Feuerwehr Neustift stand am 28. August 2023 vor einer bedeutenden Herausforderung, als die Ruetz den Pegel erreichte, der zuletzt vor 30 Jahren gemessen wurde. Mit nur knapper Differenz schlitterte man am hundertjährigen Hochwasser vorbei. Insgesamt wurden an diesem Tag 38 verschiedene Einsätze abgearbeitet, die sich von Wasserschäden im Freien bis hin zu Kellerüberflutungen, Murenabgängen und technischer Hilfeleistungen erstreckte.
Die Flutkatastrophe führte zu massiven Überschwemmungen entlang der Ruetz und deren Umgebung. Die Feuerwehr Neustift arbeitete unermüdlich daran, Personen in Sicherheit zu bringen, gefährdete Gebiete zu sichern und Wassermassen, die Gebäude bedrohten, abzuleiten. Die Koordination zwischen den verschiedenen Organisationen war dabei von entscheidender Bedeutung, um die Effizienz der Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu maximieren. Dazu wurden auch immer wieder Lagebesprechungen mit allen Beteiligten abgehalten.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der frühzeitigen Sperrung aller gefährdeten Verkehrswege, um Personen nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Aus diesem Grund wurde auch die B183 Stubaitalstraße im Gemeindeteil Neder und Stackler für den kompletten Verkehr gesperrt, da in diesen Bereichen die Ruetz über die Ufer trat und die Straßen überspülte. Weiters sperrte man das komplette Oberbergtal und die Stubaier Gletscherstraße ab Ranalt. Die zuletzt erwähnten Sperren wurden weiter nach hinten verlegt, sind aber immer noch gültig!
Die technischen Hilfeleistungen waren ein weiterer Teil der vielen Einsätze. In einigen Gebieten führten die hochwasserführenden Bäche sowie das hohe Grundwasser zu Wasserschäden. Die Feuerwehr Neustift arbeitet eng mit der Gemeinde Neustift zusammen, um den Schaden zu minimieren.
Am Abend des ersten Hochwassereinsatzes unterstützen wir die Feuerwehr Fulpmes noch bei einem Brandeinsatz im Industriegebiet Fulpmes. Es wurde ein Reserve-Atemschutztrupp bereitgestellt um bei längeren Löscharbeiten schnell eingreifen zu können.
Am 29. August startete man gegen 06 Uhr mit weiteren technischen Hilfeleistungen sowie mit den Aufräumarbeiten, welche noch bis in die Abendstunden andauern werden.
Der Hochwassereinsatz verdeutlichte erneut die bedeutende Rolle, die die Feuerwehr als zuverlässige und kompetente Einheit in Zeiten von solchen Katastrophen spielt. Dank der freiwilligen Florianijünger und ihrer stetigen Einsatzbereitschaft konnte die Herausforderungen des 30-jährigen Hochwassers bewältigt werden. Die Feuerwehr Neustift möchte sich bei allen Organisationen, Unternehmen und bei all jenen bedanken, die es möglich gemacht haben so einen Einsatz zu bewältigen. Ein besonderer Dank gilt der Pizzeria Cafe Anny, dem Hotel der Hoferwirt, der Bäckerei Pardeller, Spar Milders und dem Ebnerhof für Speis und Trank während der Einsatzphase – Danke.
Im Einsatz:
KDOF, MTF, KLF, RLF, TLF, LAST
Feuerwehr Mieders
Feuerwehr Fulpmes
Feuerwehr Seefeld
Stadt Hall
Polizei
Bergrettung
Rettungsdienst
Gemeinde
Land Tirol
private Unternehmen
Wildbach
Bericht: FFN
Bilder: FF, Privat, Pfurtscheller Fotografie