Am 04.10.2024 führte die Feuerwehr Neustift eine Gemeinschaftsübung durch, bei der ein realistisches Szenario geprobt wurde: Ein Brand war in einem Wirtschaftsgebäude ausgebrochen und hatte bereits auf den Dachstuhl übergegriffen. Zudem wurden mehrere Personen im Gebäude vermisst. Nach der Lageerkundung gab der Einsatzleiter diese Informationen an die anrückenden Einsatzkräfte weiter und koordinierte die ersten Maßnahmen.
Das zuerst eingetroffene Rüstlöschfahrzeug begann umgehend mit dem Innenangriff, der über eine Seiteneingangstür durchgeführt wurde. Gleichzeitig wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um das Feuer von außen zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung auf den Dachstuhl zu verhindern. Der Atemschutztrupp des Tanklöschfahrzeugs unterstützte den ersten Trupp bei der Personensuche und dem Innenangriff, während draußen die Wasserversorgung sichergestellt wurde.
Die Mannschaften der Fahrzeuge KLF und LAST bauten parallel dazu Speiseleitungen zu den Tanklöschfahrzeugen auf. Um die Wasserversorgung stabil zu halten, entschied man sich für zwei Entnahmestellen: eine über die vorhandenen Hydranten und eine weitere mittels Tragkraftspritzen, die Wasser aus der nahegelegenen Ruetz förderten. Mehrere C-Rohre wurden rund um das Gebäude positioniert, um den Brand umfassend zu bekämpfen und das Übergreifen auf andere Gebäudeteile zu verhindern.
Nach etwa 25 Minuten konnte durch die beiden eingesetzten Atemschutztrupps Entwarnung gegeben werden: Alle vermissten Personen waren gefunden und ins Freie gebracht worden. Kurz darauf folgte die Meldung „Brand aus“, nachdem das "Feuer" erfolgreich unter Kontrolle gebracht wurde. Anschließend wurde das Gebäude intensiv belüftet, um verbliebenen Rauch abzuleiten.
Nach rund zwei Stunden waren die Aufräumarbeiten abgeschlossen, die Fahrzeuge wieder aufgerüstet, und die Übung wurde offiziell beendet. Diese Übung ermöglichte es den Einsatzkräften, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen und die Koordination bei einem komplexen Brandereignis unter realistischen Bedingungen zu üben. Die Erkenntnisse daraus tragen dazu bei, im Ernstfall noch schneller und effizienter reagieren zu können.
Bilder: FM Julian Pernsteiner (ÖA BFV IBK-Land)